Der Artikel beginnt mit dem <b>Lemmaansatz</b> in Fettschrift (vgl. <ahref="#factio"><fontcolor="#0080C0">unten z.B. <b>factio</b></font></a>), mit einer
knappen Angabe u. a. zu Genus (vgl. p. 33,64) oder Wortart (vgl. p. 34,57) und häufig begegnenden Schreibvarianten (bei <i>factio</i> die Variante
<i>faccio</i>; in der Regel erfolgt eine Lemmakürzung nur dann, wenn der Auslassungsstrich (Divis) mehr als zwei Buchstaben ersetzt).<br>
<br>
Bei "Sternwörtern" (d.h. Lemmata, die im TLL nicht enthalten sind, mithin im Rahmen des MLW als Neologismen gelten; sie sind
gekennzeichnet durch einen Asteriscus: *) und Wörtern, die dem Griechischen entlehnt sind, gibt es außerdem Angaben zur <b>Etymologie</b> (vgl. u. a.
p. 7,48 <i>s. v.</i> *<i>fabricinium</i>), die nur unterbleiben können, wenn sich das Etymon im Umfeld des Lemmas findet und daher keiner näheren
Erläuterung bedarf.<br>
<br>
Im anschließenden <b>Artikelkopf</b> werden weitere Schreibungen
(<ahref="http://www.mlw.badw.de/abkuerzungsverzeichnis/home.html"_target="rechts"><fontcolor="#0080C0"><i>script.</i></font></a>) mit Verweisen in den Artikel oder mit
Stellenangabe präsentiert (im letztgenannten Fall werden darüber hinausgehende Belege durch den Zusatz <i>adde</i> angefügt, der auch im Artikel selbst für
ähnliche Erscheinungen verwendet wird); des weiteren haben hier u. a. Abweichungen in Genus oder Form
Verwechselungen mit anderen Wörtern (<i>confunditur c. ...</i>) ihren Ort.<br>
<br>
Auf diese allgemeinen Angaben folgt der <b>semantische Teil</b> des
Artikels. Nicht selten werden die Bedeutungen des Wortes auf der
obersten
Ebene so differenziert, dass einer ersten Hauptgruppe eine zweite
gegenübertritt (Dichotomie). Dies ergibt sich u.a. dadurch, dass ein
Wort <i>eine</i> (ursprüngliche) Grundbedeutung aufweist, im Idealfall die <i>eigentliche</i> Bedeutung (vgl. z.B. im
Deutschen ‘Bein’), mit welcher eine <i>übertragene</i> Ebene kontrastiert (‘Tisch<i>bein</i>’ wäre etwas Vergleichbares); dabei
schließen sich <b>I</b> und <b>II</b> (gegebenenfalls <b>III</b>, <b>IV</b> usw.), <b>A</b> und <b>B</b> (<b>C</b> usw.), <b>1</b> und <b>2</b> (<b>3</b>
usw.) usw. gegenseitig aus. Da indes jedes Wort einen eigenen Charakter
besitzt, tritt an die Stelle einer dichotomischen Disposition häufig
eine Reihung von Nuancen.<br>
<br>
Beispiele typischer Gegensatzpaare sind (die Auflösungen der Kürzel finden sich
<li><i>spectat ad ...</i> (vgl. u. a. <i>s. v.</i> favilla p. 104,13.16)</li></ul>
</li><li><i>gener.-spec.</i><br>
<ul>Der Rubrik <i>gener.</i> können u.a. auch gegenüberstehen:<br>
<li><i>per compar.;</i></li>
<li><i>eccl., liturg., canon.;</i></li>
<li><i>natur. et medic.;</i></li>
<li><i>gramm., log., philos., theol.;</i></li>
<li><i>natur. et techn.;</i></li>
<li><i>publ., iur., canon.;</i></li>
<li><i>techn. et alch.</i></li>
Alle in diesen Gruppen genannten Themen- oder Sachbereiche treten auch gesondert auf.<br>
</ul>
</li><li><i>de anim. - de rebus</i></li>
</ul>
<p>
Das Textcorpus des MLW weist sachbedingt zahlreiche Anspielungen auf
klassische lateinische oder griechische Texte, zumal aus dem Bereich der
Vulgata auf. Bei solchen Mustern wird je nach Einflussgrad des
Quelltextes unterschieden zwischen
</p><ul>
<li><i>cf. Vulg. ...</i></li>
<li><i>spectat ad Vulg. ...</i></li>
<li><i>e(x) ... (bei anderen Quellentexten)</i></li>
</ul>
<p></p>
Bei der Formulierung der Interpretamente ist zu beachten, dass metasprachliche Erläuterungen nur in lateinischer Sprache (vgl.
u. a. vol. IV. p. 33,64 <i>proprie</i> - vol. IV. p. 34,21 <i>metonymice</i>), die Bedeutungen eines Wortes lateinisch und deutsch angegeben werden. In Grenzfällen
(u. a. bei <i>termini technici</i>) verzichtet das MLW auf eine Gleichsetzung von lateinischer Umschreibung eines Sachverhaltes und deutscher
Übersetzung: vgl. u. a. <i>s. v.</i> facetia vol. IV. p. 12,65sq.: <i>spectat ad morem in conviviis
servandum (‘Tischzucht’, de re v. LexMA. VIII. p. 808sqq.)</i>.<br>
<br>
<br>
<h5>Dispositionsbeispiel</h5><br>
Für die Gliederung eines Artikels stehen fünf markierbare Ebenen zur Verfügung: <b>I A 1 a
<spanstyle="font-family:'OldGreekSerif'">a</span></b>. Reichen diese
nicht aus oder ergeben sich besondere Fälle innerhalb einer Gruppe, die,
obwohl deutlich absetzbar, dennoch keiner
anderen Rubrik zugeordnet werden können, sind diese durch ein <i>spatium</i> (vgl. u. a. <i>s. v.</i> factio [p. 34,30] und
<ahref="#spatium"><fontcolor="#0080C0">unten</font></a> die Nuance <i>societas</i>) vom übrigen Teil der Ebene abgetrennt.<br>
<br>
Im Beispielartikel <ahref="#factio"><b>factio</b></a> sieht die Disposition folgendermaßen aus:<br>
<ul>
<li><b>I</b><i>proprie</i></li>
<ul><li><b>A</b><i>gener. i. q. actio faciendi, facinus - das Tun, Treiben, Handeln, Tat</i></li>
<ul><li><b>1</b><i>in bonam vel neutram partem</i></li>
<li><b>2</b><i>in malam partem i. q. machinatio, facinus pravum - boshaftes (Be-)Treiben, Umtrieb, Machenschaft</i></li>
Da das Material in den Artikeln jeweils unterschiedlich repräsentiert
ist, stehen folgende Hinweise zur Verfügung, die Häufigkeit des
weiteren Vorkommens über das Zitierte hinaus anzudeuten:<br>
<br>
</p><p>
</p><tableborder="0">
<colgroup>
<colwidth="300">
<colwidth="300">
<colwidth="300">
<colwidth="300">
</colgroup>
<tbody><tr>
<th><i>al.</i></th>
<th><i>saepius</i></th>
<th><i>saepe</i></th>
<th><i>persaepe</i></th>
</tr>
<tr>
<tdalign="center">mindestens zwei weitere Belege finden sich im Material des MLW</td>
<tdalign="center">ca. 10-15 weitere Belege finden sich im Material</td>
<tdalign="center">ca. 15-25 weitere Belege finden sich im Material</td>
<tdalign="center">mehr als 25 Belege finden sich im Material</td>
</tr>
</tbody></table>
<p></p>
<br>
<br>
Erfolgt am Ende einer Gruppe keine derartige Kennzeichnung, bedeutet
dies nur, dass das Zettelmaterial des MLW keinen weiteren Beleg
aufweist.
<p></p>
<p>Querverweise innerhalb des MLW erfolgen in derselben Spalte mit Zeilenangabe (z.B. <i>l. 26</i>), ansonsten mit Seiten- und Zeilenzahl (<i>p. 43,27</i>);
bei Verweisen über die Bandgrenze hinaus ist außerdem der Band genannt (z.B. <i>vol. III. p. 1,13</i>).</p>
<p>Der Verfasser eines Artikels wird jeweils am rechten Seitenende
genannt. Im fortlaufenden Wörterbuchtext findet sich der Name immer am
<palign="center"><i>vol. IV. p. 33sq. mit dem Artikel <b>factio</b></i></p>
<p></p>
<br>
<br>
<br>
<p>
</p><h5>Zur Zitierpraxis des MLW</h5><br>
Die Belegstellen der Zitate werden nach dem Quellenverzeichnis abgekürzt, welches beständig aktualisiert wird (vgl.
<ahref="http://www.mlw.badw.de/ergaenzungen/home.html"><fontcolor="#0080C0">hier</font></a>). Gewisse kürzere und wenig ergiebige Texte (<i>opera minora</i>)
sind nicht ins Quellenverzeichnis aufgenommen, werden aber bei Gebrauch
jedesmal so gekennzeichnet, dass sie leicht auffindbar sind.<br>
Für alle Texte gelten außerdem folgende Regeln:<br>
<ul><li>Bei Texteinheiten (Kapitel, Urkunden u.a.), die weniger als 25
Zeilen umfassen, werden Seite und Zeile nicht angegeben: vgl. z.B.
CHART. Heinr. Leon. 3.</li>
<li>Bei mehr als 25 Zeilen ist die Belegstelle mit Seiten- und/oder Zeilenzahl zu versehen:</li>
<ul><li>vgl. z.B. CHART. Heinr. Leon. 2 p. 2,39, wo sich für das Lemma <i>facio</i> an der angegebenen Stelle die
Form <i>fecerit</i> findet.</li></ul>
<li>Steht eine Urkunde oder ein <i>opus minus</i> in einer Rubrik an
erster Stelle oder liegen zwischen diesen und dem zuletzt zitierten
Beleg mehr als 400 Jahre, wird die Datierung angegeben:
<ul><li>vgl. z.B. CHART. Heinr. Leon. 3 (a. 1143).</li></ul>
</li></ul>
Für die sog. <i>nomina sacra</i> gilt Großschreibung bei <i>Deus, Pater, Dominus, Filius</i>; mit Minuskel hingegen wird <i>spiritus sanctus</i> geschrieben,
ebenso u. a. <i>dominica</i> für "Sonntag" ("Tag des Herrn", obgleich abgeleitet von <i>dominus</i>;
vgl. aber andererseits z.B. <i>eloquium Dominicum</i> für einen Ausspruch des Herrn = Christus).<br>
<br>
Für die Datierung von <i>opera minora</i> (zu denen auch einige wenige späte Merowingertexte zählen) gilt: Sie werden immer dann datiert,<br>
- wenn sie an erster Stelle genannt werden;<br>
- wenn zwischen dem <i>opus minus</i> und der vorhergehenden Stelle mehr als 400 Jahre liegen.<br>
<tdwidth="174"><ahref="http://www.mlw.badw.de/dictionnaire/index.html"target="_top">Beitrge anderer Lnder zum Projekt eines <em>Dictionnaire du latin mdival</em>
<tdcolspan="3"><h1><spanclass="kapital">B</span>AYERISCHE <spanclass="kapital">A</span>KADEMIE DER <spanclass="kapital">W</span>ISSENSCHAFTEN <imgsrc="framu_data/inhalt_data/knopfbl.gif"width="6"vspace="3"height="6"border="0"><spanclass="modern">online</span></h1>